Was muss eine Lernplattform können

Was muss eine Lernplattform können?

Die Art, wie wir lernen, hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Durch das Internet stehen uns eine Fülle an Informationen jederzeit und überall zur Verfügung. Durch digitale Lernplattformen ist auch Bildung online gegangen. 
Doch es sind bei Weitem nicht alle Angebote passend. Was sollte eine gute Lernplattform können?

Lernplattformen sind ein virtueller Lernraum. Praktisch unter einem Dach ermöglichen sie E-Learning mithilfe verschiedener Tools. Eine gute Lernplattform lässt sich an deine individuellen Lernbedürfnisse anpassen und unterstützt dich optimal bei der Umsetzung deines (Lern-)Zieles.

Was deine Lernplattform können muss und wie du das optimale E-Learning-Portal für dich findest, das erfährst du in folgendem Artikel.

Was ist eine Lernplattform?

Was ist eine Lernplattform?
Was ist eine Lernplattform

Zunächst möchte ich das Grundlegende klären, nämlich was genau ist eine Lernplattform.

Eine Lernplattform ist eine webbasierte Lernumgebung, auf der Inhalte einer bestimmten Nutzergruppe zugänglich gemacht werden und die Kommunikation zwischen Dozenten und Lernenden stattfindet.

Da heute die meisten Lernplattformen auch das Erstellen und Hochladen von Online-Kursen erlaubt, verschwimmen die Grenzen zwischen den Begriffen Lernplattform und Lernmanagement-Systemen – Web-Tools für die Erstellung von Kursen und Lerninhalten – immer mehr.

Daher werden heute Lernplattformen und LMS (Lernmanagement-Systeme) in der Praxis kaum noch unterschieden. 

Ebenso wirst du auf diese Begriffe stoßen: Learning Content Management System (LCMS), Learning Management System (LMS) oder Content Management System (CMS), zwischen denen es jedoch kaum Unterscheidungen gibt und die du grundsätzlich gegeneinander austauschen kannst.

All diese webbasierten Softwarelösungen ermöglichen das Bereitstellen und Verbreiten von Online-Kursen und anderen Lerninhalten. Was Online-Kurse genau sind, habe ich in dem Artikel „Was ist ein Online-Kurs“ genauer beleuchtet.

Die Merkmale einer guten Lernplattform

Ein wesentliches Merkmal von Lernplattformen ist die Einteilung in mehrere Ebenen. Je nach Nutzerrecht haben User Zugang zu unterschiedlichen Bereichen der Plattform. In der Regel werden diese Bereiche eingeteilt in Dozenten-, Management- und Studentenbereich.

Als Dozent hast du die Möglichkeit, Aufgaben zu erstellen und zu kontrollieren und neue Lektionen anzulegen.

Studierende können Aufgaben und Lektionen lediglich abrufen und beantworten, nicht aber verändern. 

Administratoren sind, wie der Name nahelegt, für alle organisatorischen Belange zuständig und berechtigt. Etwa das Anlegen von neuen Nutzern, Passwörter, Zugangsberechtigungen und so weiter.

Wie findest du die passende Lernplattform für dich?

Was muss eine Lernplattform können, um deine E-Learning-Ziele zu erfüllen?

Kursplattform Vergleich

Was eine gute Lernplattform können sollte, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Wofür möchtest du die Plattform nutzen – lernen oder lehren? Was ist das Thema? Wie möchtest du lernen? Warum möchtest du lernen?

Anforderungen aus Sicht des Lernenden

  • Usability: einfache Nutzung ohne tiefer gehende technische Kenntnisse. Übersichtliche Navigation; Nutzung ohne Anleitung oder Schulung möglich.
  • Inhalte auf jeweilige Zielgruppe abgestimmt, aktuell gehalten und konkret und inhaltlich fundiert
  • Lernen abwechslungsreich und kurzweilig; interessante Inhalte und multimediale Technologien; interaktive Inhalte, die motivieren und dadurch bessere Lernerfolge bringen.
  • Mobile Nutzbarkeit am Smartphone und Tablet

Anforderungen aus Sicht der Lehrenden

Moderne All-in-One-Lösungen erfordern keine besonderen technischen Fähigkeiten, um Inhalte ausarbeiten und bereitstellen zu können. Einmal in die jeweilige Plattform eingearbeitet, lassen sich Inhalte einfach erstellen, anpassen und aktualisieren.

Wichtige Kriterien für den Lehrenden:

  • Mobile Nutzbarkeit am Smartphone und Tablet
  • Können externe Links und Dokumente verwendet werden?
  • Welche Medien können eingefügt werden?
  • Technischer Support
  • Kommunikationsmöglichkeiten zu den Teilnehmern auf der Plattform
  • Updates, wie oft und zu welchem Preis
  • Sicherheit und Datenschutz
  • Laufende Kosten

Technische Anforderungen

Lernplattform Architektur nach Schulmeister
Lernplattform nach Schulmeister

Bei der Auswahl des richtigen Lernmanagement-Systems müssen auch die technischen Details geklärt werden. Und hier stellt sich zunächst die Frage, welche Software du nutzen möchtest. Die wichtigste Frage, die sich gleich zu Beginn stellt, ist: willst du ein Open Source LMS oder ein geschlossenes, proprietäres System verwenden? Freie Lösungen wie Moodle, ATutor oder WordPress LMS bieten mehr Flexibilität und Unabhängigkeit vom Hersteller, dafür aber mehr Aufwand und technisches Verständnis.

Unterschied Open Source LMS & Closed Source LMS

Open Source: Bei Open-Source-Software erwirbt man das Recht an der Codierung und kann darüber frei verfügen. Die Software kann somit je nach Bedarf individuell angepasst werden. Das bekannteste Open Source LMS ist Moodle. Moodle stellt virtuelle Plätze zur Verfügung, in denen du Materialien und verschiedene Lernaktivitäten findest. Entweder nur einer definierten Teilnehmergruppe, so wie etwa einer Schulklasse oder einer Abteilung eines Unternehmens, oder können auch öffentlich gemacht oder mit Passwort gesichert werden.

Vorteile: Mehr Flexibilität; Unabhängigkeit vom Hersteller; kann besser an Bedürfnisse angepasst werden; geringerer Preis.

Nachteile: höherer technischer Aufwand; mehr Verantwortung; anfälliger für Fehler.

Geschlossene Systeme: Closed-Source LMS oder proprietäre Software wie Docebo, lassen die Abänderung der Codierung durch Dritte nicht zu. Besonders für kleinere Projekte und wenig technikaffine Nutzer sind diese Tools die Lösung. Sie bestechen vor allem durch einen besseren Support und hohe Nutzerfreundlichkeit.

Das sind wichtige Funktionen einer Lernplattform:

Egal, für welche technische Lösung du dich entscheidest, ob du Dozent oder Lernender bist, folgende Punkte sollte eine Lernplattform auf jeden Fall bieten: 

  • Medien: Inhalte können in unterschiedlichen Formen bereitgestellt werden. (Texte, Videos, interaktive Aufgaben, Audiodateien …) 
  • Schüler und Studenten bekommen mit entsprechender Berechtigung Zugang zu Lerninhalten, können diese herunterladen, bearbeiten und entsprechend zum Dozenten senden.
  • Kommunikation zwischen Dozenten und Studenten erfolgt direkt über die Plattform.
  • Lerninhalte und Lernfortschritte können gespeichert und bei Bedarf wieder aufgerufen werden.

Mit diesen Kriterien solltest du die Lernplattform für dich wählen

Wichtige Kriterien einer Lernplattform

1. Technische Voraussetzungen

Da es sich um ein virtuelles Tool handelt, also im Browser abgerufen wird, sind keine Installationen am PC notwendig. Eine gut funktionierende Internetverbindung und ein Internetbrowser reichen meist aus.

2. Zugang zur Lernplattform

Wie einfach gelingt die Registrierung und was ist dafür notwendig? Meist genügt eine gültige E-Mail-Adresse, um sich als Nutzer zu registrieren. Für Dozenten ist die Anmeldung etwas aufwendiger, da auch Informationen wie Zahlungsinformationen abgefragt werden.

3. Gestaltungsmöglichkeiten für Online-Lernprozesse

Ein ganz besonders wichtiger Punkt bei der Wahl der richtigen Lernplattform ist die Gestaltungsmöglichkeit der Kurse und Lerninhalte. Es sollte eine Vielzahl an Tools bereitgestellt werden.

Wichtige Tools sind:

  • Kommunikationstools:
    Gerade die Kommunikation zwischen den Dozenten und Studenten, aber auch zwischen den Studenten untereinander ist ein ganz entscheidender Punkt beim E-Learning. Besonders in Szenarien, in denen sich die Teilnehmer nicht persönlich treffen, sind Kommunikationstools ausgesprochen wichtig. Es sollte eine Auswahl aus synchronen und asynchronen Kommunikationsformen geben.
    Forum, Chat und E-Mail ermöglichen den Austausch innerhalb der Lerngruppe. Videotelefonie für 1:1 Coaching oder virtuelle Klassenräume mit Videokonferenzen.
  • Teilen von Dokumenten:
    Dateien müssen mit anderen geteilt werden können. Meist wird je nach Nutzerberechtigung unterschieden, ob Dateien nur eingesehen oder auch bearbeitet werden können. 
  • Lernkontrollen:
    Besonders für Schulen und Universitäten sind diese Funktionen nützlich, aber auch für die Motivation von Kursteilnehmern. Sie dienen zum einen der Selbstkontrolle für die Studierenden, zum anderen helfen sie auch dem Dozenten, sich einen Überblick über den Lernerfolg der Teilnehmer zu verschaffen. Einige Lernplattformen erlauben es, diese Tests online bereitzustellen, ohne weitere Software installieren zu müssen.
  • Evaluationswerkzeuge:
    Diese Tools sind praktisch, um einen Überblick über die Interessen und Meinungen zum Kurs der Teilnehmer zu gewinnen. Umfragen eignen sich dafür beispielsweise. Die Daten werden automatisch ausgewertet.

4. Gestaltung und Design

Das Design und der Aufbau der Plattform sind wichtige Kriterien. Teilnehmer müssen sich nicht nur einfach auf der Seite zurechtfinden, sondern sich auch wohlfühlen und gerne mit dem System arbeiten.

5. Kosten

Hier sollten nicht nur die Anmeldekosten und jährlichen Gebühren berücksichtigt werden, sondern auch etwaige Folgekosten. Open-Source LMS beispielsweise erfordern einen eigenen Webserver, für den wiederkehrende Kosten anfallen.
Gibt es einen kostenlosen technischen Support, oder muss man sich bei Problemen Hilfe hinzukaufen?
Je nach Einsatz und Umfang muss entschieden werden, ob ein LMS mit monatlichen Gebühren oder einmaliger Nutzungslizenz besser geeignet ist.

Fazit: 

Was eine Lernplattform können muss, hängt von den jeweiligen Nutzungsanforderungen ab. Einige Punkte sollten gute LMS Dienste und Lernplattformen jedenfalls erfüllen können. 

Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Softwarelösungen und für jeden Nutzer ist die richtige Lösung dabei. Genaues Vergleichen lohnt sich hier auf alle Fälle, denn was für mich die perfekte Lernplattform ist, muss für dich nicht zwingend passend sein. Vergleichsplattformen stellen die einzelnen Softwarelösungen gegenüber und helfen dir, den richtigen Anbieter für dich zu finden.

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